LANDSCHAFT UND KLIMA
Heute ist Hirnsdorf eine blühende Gemeinde im Feistritztal. Das Gebiet der Gemeinde Hirnsdorf liegt ca. 15 km östlich der Bezirkshauptstadt Weiz und ca. 15 km der Stadt Gleisdorf an der Wechselbundesstraße Nr. 54. Sie grenzt im Norden an die Gemeinde Siegersdorf bei Herberstein und St. Johann bei Herberstein, im Osten die Gemeinde Kaibing, im Südosten die Gemeinde Blaindorf, alle Bezirk Hartberg. Im Süden ist die Gemeinde Gersdorf an der Feistritz und im Westen die Gemeinde Pischelsdorf.
Das Gemeindegebiet hat auch Anteil am oststeirischen Hügelland. Wichtig im Hügelland ist die Unterscheidung zwischen dem Tal- und Beckensohlenklima und dem Hang- und Kammklima. In den Talbereichen kommt es verstärkt zu Inversionslagen mit Nebelbildung und Frost. Die Hang und Kammlagen weisen hingegen weitaus günstigere klimatische Bedingungen auf. Daher sind Spezialkulturen (Obst- und Weinbau) aber auch Siedlungen häufig in diesen Lagen anzutreffen. Die Gemeinde Hirnsdorf teilt sich in einen ebenen Teil westlich der Feistritz, sowie einem hügeligen Teil um den sogenannten Weinberg. Die landschaftlich wertvollen Flächen befinden sich in der Ebene am Teil der Feistritz, fruchtbar und landwirtschaftlich reizvoll ist auch das Hügelland am Weinberg.
Das Gemeindegebiet hat auch Anteil am oststeirischen Hügelland. Wichtig im Hügelland ist die Unterscheidung zwischen dem Tal- und Beckensohlenklima und dem Hang- und Kammklima. In den Talbereichen kommt es verstärkt zu Inversionslagen mit Nebelbildung und Frost. Die Hang und Kammlagen weisen hingegen weitaus günstigere klimatische Bedingungen auf. Daher sind Spezialkulturen (Obst- und Weinbau) aber auch Siedlungen häufig in diesen Lagen anzutreffen. Die Gemeinde Hirnsdorf teilt sich in einen ebenen Teil westlich der Feistritz, sowie einem hügeligen Teil um den sogenannten Weinberg. Die landschaftlich wertvollen Flächen befinden sich in der Ebene am Teil der Feistritz, fruchtbar und landwirtschaftlich reizvoll ist auch das Hügelland am Weinberg.
GESCHICHTE
Die ältesten Siedlungsspuren in der Kulmlandschaft führen mit Gewissheit ins dritte vorchristliche Jahrtausend, also in die Jungsteinzeit. Damals war der Übergang zu der bis heute gültigen Lebensgrundlage – zum Bauerntum – bereits erfolgt.
Bei den an der Geschichte ihres Ortes und seiner näheren und weiteren Umgebung interessierten Hirnsdorfern haben die Archäologen stets mannigfaltige und tatkräftige Unterstützung gefunden. Univ. Prof. Dr. Walter Modrijan leitete bedeutungsvolle Grabungen, die schon in ihren Anfängen bemerkenswerte Ergebnisse gebracht hatten. Dank dieser Forschungsarbeiten konnten auch die Ruinen eines Gutshofes („Villa rustica“) freigelegt werden, dessen Existenz W. Modrijan für die Zeit vom 2. bis 4. Jh. n. Chr. annimmt. Wie groß die Anlage insgesamt gewesen ist, ist vorläufig völlig ungeklärt. Krankheit und Tod des Professors waren die Ursache für die Einstellung der Grabung. Es bleibt zu hoffen, dass es einmal gelingen wird, diesen wichtigen steirischen Fundplatz zur Gänze untersuchen zu können.
Die erste, vom Rodungsmittelpunkt Feistritz ausgegründete Siedlung ist Hirnsdorf, eine zweizeilige Angerdorfanlage, als typisches Gründerdorf erhielt es einen "dorf-Namen". In unserem Fall, wie so oft, ist der „dorf-Name“ mit einem Personennamen verbunden. Der Gutenberger Ritter Hermann gilt als der Gründer des Dorfes, er tritt in Gutenberger Urkunden der Jahre 1187 und 1188 in Erscheinung. (1383 Hirzmannstorf, 1387 Hierczmannsdorf, von 1427 bis ins 17 Jh. meist Hyertmanstorf, 1490 Hermansdorf, später auch Hiermannsdorf und Huenersdorf.) Obwohl die Formen auf Hier-t nicht ganz dazupassen, ist Hirnsdorf sicher nach jenem Hermann von Gutenberg genannt.
Für die ursprüngliche Anlage fehlen schriftliche Belege, der Boden selbst und seine Verteilung müssen zur Lösung herangezogen werden. Über die Zeit der Gründung wurde schon berichtet, für die zeitliche Bestimmung spricht auch die Flurform. Das Grundstück, auf dem die Hube steht, geht in gleicher Breite in Hausgarten und Hauswiese über, bis dieses von querliegenden Gewannen aufgefangen wird.
Unter diesen Gewannfluren hat man die Aufteilungen für die Dreifelderwirtschaft zu verstehen, der zufolge die Flur in drei oder mehr Gewanne (Felder oder Breiten) von einheitlicher Bodenbeschaffenheit mit regelmäßigen Begrenzungen ausgemessen wurde. Zur zweckmäßigeren Bearbeitung wurden sie langstreifig gestaltet.
Der übrige Teil des Bodens wurde für die Allmende (Gmein) bestimmt, denn Wald und Wiesen wurden gemeinsam benutzt. In späteren Jahrhunderten sollten neugegründete Hofstätten und Keuschen aus diesen Gmeingründen ihre Wirtschaftsflächen holen können. Um die Bodenaufteilung gerecht durchzufahren, teilte man jedem der vierzehn Dorfgenossen ein Ackerlos in jedem Gewann zu. Damit bei der Bestellung der Felder gegenseitig kein Schaden zugefügt wurde, mussten diese gemeinsam bestellt worden, was als sogenannter Flurzwang nach aussen in Erscheinung trat. In Hirnsdorf bekamen die Huben auch je einen Weingarten am Weinberg zugeteilt.
Die Grundlage der Wirtschaftsstruktur des Dorfes war die Hube. Diese schon seit altersher im germanischen Raum gebräuchliche Besitzeinheit stellte jenes Maß an Grund und Boden dar, das eine Bauernfamilie bearbeiten konnte und das zur Ernährung der Familie und des Gesindes ausreichte. Aus den vierzehn Huben des Gründerdorfes ist eine Ansiedlung entstanden, die besonders im Südwestteil durch eine große Zahl von Einfamilienhäusern geprägt ist, auch die landschaftlich schön gelegenen Bauflächen am Weinberg sind in der Nachkriegszeit mit Einfamilienhäusern verbaut worden.
Infolge der starken Zunahme der Bevölkerung und des Mangels an geeignetem Bauland mussten ab dem Ende des 18. Jahrhunderts auch die Allmendegründe nach und nach aufgeteilt werden. Dadurch entstanden kleine und kleinste Besitzeinheiten, die kaum eine Familie ernähren konnten. Diese Besitzstrukturen sind bis heute im Großen und Ganzen erhalten geblieben. Sie bestimmen die weiteren Neugründungen bis ins 20. Jahrhundert, sie bestimmen aber auch noch immer die bäuerliche Wirtschaft neben den klimatischen und geographischen Verhältnissen.
Die Herrschaften Stubegg und Herberstein waren Grundherren am Ort.
Die Eröffnung der neuen Wechselstraße im Jahre 1834, hatte für die Folgezeit in Bezug auf die Entwicklung des Ortes entscheidende Auswirkungen. War bis ins späte 19. Jahrhundert der wirtschaftliche Schwerpunkt in den bäuerlichen Huben und damit im Bereich des alten Angerdorfes geleg lagerte sich dieser im 20. Jahrhundert immer mehr an die an der Straße errichteten Betriebe, wie die Molkereigenossenschaft, die zusammen mit einer Tischlerei die Westeinfahrt des heutigen Ortes prägt. Alle wichtigen Einrichtungen, wie Gemeindeamt, Bank, Gasthaus, Bäckerei, Fleischhauerei und Kaufhaus wurden im jüngsten Teil des Ortes angelegt, weil er heute wirtschaftlich günstiger liegt.
Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848.
Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.
Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Quellen der Ortsgeschichte: „Hirnsdorf 1383-1983 Festschrift zur 600 Jahrfeier“ (Gottfried Almer)
Bei den an der Geschichte ihres Ortes und seiner näheren und weiteren Umgebung interessierten Hirnsdorfern haben die Archäologen stets mannigfaltige und tatkräftige Unterstützung gefunden. Univ. Prof. Dr. Walter Modrijan leitete bedeutungsvolle Grabungen, die schon in ihren Anfängen bemerkenswerte Ergebnisse gebracht hatten. Dank dieser Forschungsarbeiten konnten auch die Ruinen eines Gutshofes („Villa rustica“) freigelegt werden, dessen Existenz W. Modrijan für die Zeit vom 2. bis 4. Jh. n. Chr. annimmt. Wie groß die Anlage insgesamt gewesen ist, ist vorläufig völlig ungeklärt. Krankheit und Tod des Professors waren die Ursache für die Einstellung der Grabung. Es bleibt zu hoffen, dass es einmal gelingen wird, diesen wichtigen steirischen Fundplatz zur Gänze untersuchen zu können.
Die erste, vom Rodungsmittelpunkt Feistritz ausgegründete Siedlung ist Hirnsdorf, eine zweizeilige Angerdorfanlage, als typisches Gründerdorf erhielt es einen "dorf-Namen". In unserem Fall, wie so oft, ist der „dorf-Name“ mit einem Personennamen verbunden. Der Gutenberger Ritter Hermann gilt als der Gründer des Dorfes, er tritt in Gutenberger Urkunden der Jahre 1187 und 1188 in Erscheinung. (1383 Hirzmannstorf, 1387 Hierczmannsdorf, von 1427 bis ins 17 Jh. meist Hyertmanstorf, 1490 Hermansdorf, später auch Hiermannsdorf und Huenersdorf.) Obwohl die Formen auf Hier-t nicht ganz dazupassen, ist Hirnsdorf sicher nach jenem Hermann von Gutenberg genannt.
Für die ursprüngliche Anlage fehlen schriftliche Belege, der Boden selbst und seine Verteilung müssen zur Lösung herangezogen werden. Über die Zeit der Gründung wurde schon berichtet, für die zeitliche Bestimmung spricht auch die Flurform. Das Grundstück, auf dem die Hube steht, geht in gleicher Breite in Hausgarten und Hauswiese über, bis dieses von querliegenden Gewannen aufgefangen wird.
Unter diesen Gewannfluren hat man die Aufteilungen für die Dreifelderwirtschaft zu verstehen, der zufolge die Flur in drei oder mehr Gewanne (Felder oder Breiten) von einheitlicher Bodenbeschaffenheit mit regelmäßigen Begrenzungen ausgemessen wurde. Zur zweckmäßigeren Bearbeitung wurden sie langstreifig gestaltet.
Der übrige Teil des Bodens wurde für die Allmende (Gmein) bestimmt, denn Wald und Wiesen wurden gemeinsam benutzt. In späteren Jahrhunderten sollten neugegründete Hofstätten und Keuschen aus diesen Gmeingründen ihre Wirtschaftsflächen holen können. Um die Bodenaufteilung gerecht durchzufahren, teilte man jedem der vierzehn Dorfgenossen ein Ackerlos in jedem Gewann zu. Damit bei der Bestellung der Felder gegenseitig kein Schaden zugefügt wurde, mussten diese gemeinsam bestellt worden, was als sogenannter Flurzwang nach aussen in Erscheinung trat. In Hirnsdorf bekamen die Huben auch je einen Weingarten am Weinberg zugeteilt.
Die Grundlage der Wirtschaftsstruktur des Dorfes war die Hube. Diese schon seit altersher im germanischen Raum gebräuchliche Besitzeinheit stellte jenes Maß an Grund und Boden dar, das eine Bauernfamilie bearbeiten konnte und das zur Ernährung der Familie und des Gesindes ausreichte. Aus den vierzehn Huben des Gründerdorfes ist eine Ansiedlung entstanden, die besonders im Südwestteil durch eine große Zahl von Einfamilienhäusern geprägt ist, auch die landschaftlich schön gelegenen Bauflächen am Weinberg sind in der Nachkriegszeit mit Einfamilienhäusern verbaut worden.
Infolge der starken Zunahme der Bevölkerung und des Mangels an geeignetem Bauland mussten ab dem Ende des 18. Jahrhunderts auch die Allmendegründe nach und nach aufgeteilt werden. Dadurch entstanden kleine und kleinste Besitzeinheiten, die kaum eine Familie ernähren konnten. Diese Besitzstrukturen sind bis heute im Großen und Ganzen erhalten geblieben. Sie bestimmen die weiteren Neugründungen bis ins 20. Jahrhundert, sie bestimmen aber auch noch immer die bäuerliche Wirtschaft neben den klimatischen und geographischen Verhältnissen.
Die Herrschaften Stubegg und Herberstein waren Grundherren am Ort.
Die Eröffnung der neuen Wechselstraße im Jahre 1834, hatte für die Folgezeit in Bezug auf die Entwicklung des Ortes entscheidende Auswirkungen. War bis ins späte 19. Jahrhundert der wirtschaftliche Schwerpunkt in den bäuerlichen Huben und damit im Bereich des alten Angerdorfes geleg lagerte sich dieser im 20. Jahrhundert immer mehr an die an der Straße errichteten Betriebe, wie die Molkereigenossenschaft, die zusammen mit einer Tischlerei die Westeinfahrt des heutigen Ortes prägt. Alle wichtigen Einrichtungen, wie Gemeindeamt, Bank, Gasthaus, Bäckerei, Fleischhauerei und Kaufhaus wurden im jüngsten Teil des Ortes angelegt, weil er heute wirtschaftlich günstiger liegt.
Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848.
Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.
Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Quellen der Ortsgeschichte: „Hirnsdorf 1383-1983 Festschrift zur 600 Jahrfeier“ (Gottfried Almer)