Ein großes Menschheitsthema mit hoher Brisanz hat sich das Museum Hartberg für seine diesjährige Sonderausstellung vorgenommen, heruntergebrochen auf die Region: „Mobilität in der Oststeiermark | gestern–heute-morgen“.
Wie aktuell die Themenwahl ist, zeigte sich bei der Eröffnung am 15. Juni: Immer mehr Sessel mussten herbeigeschafft werden, um schließlich wenigstens den meisten der rund 100 Gäste einen Sitzplatz anbieten zu können.
„Wir wollen einen Impuls zum Nach- und Weiterdenken geben, wie sich Mobilität im ländlichen Raum entwickeln kann und muss“, betonte Kurator Andreas Lehner in seinem Eröffnungsvortrag. „Der technische Fortschritt und die Zwänge der aktuellen Klimakrise werden einen grundlegenden Wandel unseres Verhaltens bewirken. Viele alte Gewohnheiten sind nicht aufrecht zu erhalten!“ Als Beispiel nannte er das Konzept des „eigenen Autos“, das möglicherweise schon sehr bald der Vergangenheit angehören werde. Intelligente Verkehrssysteme, die auf automatisierten, gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen basieren, würden an die Stelle des privaten Pkw treten. Da ging deutlich hörbar ein Raunen durch die Stuhlreihen.
Dr. Reinhold Glehr, als Obmann des Historischen Vereins Hartberg Hausherr im Museum, wollte mit der Sonderausstellung ausdrücklich „eine umfassende und auch kontroverse Schau zum Thema anbieten“. Deshalb fanden neben vielen historischen Zugängen (etwa zur ausführlich geschilderten Geschichte der Eisenbahn in der Region Hartberg/Fürstenfeld) auch hochaktuelle Bezüge zu den umstrittenen Aktionen der Klimaschützer angemessenen Raum. Prominent platzierte Exponate wie ein „Pucherl“ der Gendarmerie oder historische Zweiräder ermöglichen dazwischen einen wehmütig-ironischen Blick auf die jüngere Vergangenheit der Entwicklung des Individualverkehrs nach 1945.
Freilich verfolgt das Konzept des Kurators einen weitaus grundsätzlicheren Ansatz. Es holt weit aus in die Menschheitsgeschichte („Der aufrechte Gang“, „Vom Rad zum Wagen“) und weist in die Zukunft, ohne jedoch lediglich Modetrends abzuhandeln. So gibt es Erhellendes zum Thema Elektroantrieb („Das E-Auto allein löst die Probleme nicht“) ebenso wie zur Automatisierung im Verkehr, deren technische und rechtliche Problemstellungen – wer trägt die Verantwortung bei einem Unfall, wenn der Computer das Steuer übernimmt? – in illustrierten Texttafeln anschaulich gemacht werden.
Auch Bürgermeister KommR Ing. Marcus Martschitsch zeigte sich getreu seinem Motto „Altes bewahren – Neues zulassen“ ganz handfest am Thema interessiert und half persönlich beim Aufbau eines „Moped-Simulators“, an dem Ausstellungsbesucher:innen ihre Fahrkünste überprüfen können, erschwert durch das Tragen einer „Rauschbrille“, mit der optisch ein Alkoholisierungsgrad imitiert wird, der das Führen eines Kraftfahrzeuges praktisch unmöglich macht. Der Zugang des Bürgermeisters zum Thema „Mobilität“ ist – neben den planerischen Aspekten für die Stadtgemeinde – vor allem durch seine berufliche Tätigkeit als Eigentümer einer Fahrschule bestimmt. Vor welchen Herausforderungen eine Bezirkshauptstadt steht, wenn sie allen Bürger:innen zuverlässige und schnelle, öffentliche Verkehrsmittel anbieten will, lässt sich am Beispiel Hartbergs gemeingültig aufzeigen.
Auch Bürgermeister KommR Ing. Marcus Martschitsch zeigte sich getreu seinem Motto „Altes bewahren – Neues zulassen“ ganz handfest am Thema interessiert und half persönlich beim Aufbau eines „Moped-Simulators“, an dem Ausstellungsbesucher:innen ihre Fahrkünste überprüfen können, erschwert durch das Tragen einer „Rauschbrille“, mit der optisch ein Alkoholisierungsgrad imitiert wird, der das Führen eines Kraftfahrzeuges praktisch unmöglich macht. Der Zugang des Bürgermeisters zum Thema „Mobilität“ ist – neben den planerischen Aspekten für die Stadtgemeinde – vor allem durch seine berufliche Tätigkeit als Eigentümer einer Fahrschule bestimmt. Vor welchen Herausforderungen eine Bezirkshauptstadt steht, wenn sie allen Bürger:innen zuverlässige und schnelle, öffentliche Verkehrsmittel anbieten will, lässt sich am Beispiel Hartbergs gemeingültig aufzeigen.